Job Crafting - „Gestaltung der Arbeit“
Werden Arbeitsaufgaben und die Zuweisung von Teamrollen auf Basis der individuellen und kollektiven Stärken koordiniert, wirkt sich dies wechselseitig förderlich aus, sowohl auf die individuelle Entwicklung als auch auf die Zusammenarbeit im Team.
Ziel des Job Craftings ist, das eigene Rollenprofil und den eigenen Verantwortungsbereich derart anzupassen, dass das Aufgabenprofil als motivierender und sinnerfüllter erlebt wird. Persönliche Ziele und Unternehmens-Ziele stehen im Einklang.
Mögliche Handlungsrichtungen:
Was: Menschen fügen Aufgaben zu ihrem Portfolio hinzu und/oder entfernen andere.
Wann: Menschen entscheiden aktiv, zu welchen Zeiten sie bestimmte Aufgaben erledigen.
Warum: Menschen konstruieren bewusst neue Bedeutungszusammenhänge für das, was sie tun. Beispiel: Schichte ich Steine aufeinander oder baue ich ein Krankenhaus, in dem Leben gerettet werden kann?
Wo: Menschen entscheiden aktiv, an welchem Ort sie Aufgaben erledigen.
Wohl: Menschen beeinflussen pro-aktiv Randbedingen ihrer Aufgaben, die sich positiv auf ihr Wohlbefinden auswirken.
Die Forschung belegt zahlreiche Vorteile durch Job Crafting: Die erlebte Selbstwirksamkeit und Arbeitsleistung werden verbessert, Mitarbeiter zeigen mehr Elan und Energie bei der Arbeit und dadurch höheren Arbeitseinsatz. In herausfordernden Arbeitssituationen wirkt ein als sinnvoll erlebtes Rollenprofil als «Puffer» und senkt dadurch das Stressempfinden.
Die Ermutigung zu aktiver Rollengestaltung führt zu gesteigertem Vertrauen und zum aktiven Austausch über neue Ideen, so dass diese nicht wirkungslos bleiben. Job Crafting stellt somit eine Brücke dar ins Land des Empowerments. Die Veränderung muss nicht riesig sein, niedrigschwellige Verhaltensexperimente scheinen sogar erfolgreicher. Als Einstieg kann folgende Frage dienen: „Wenn ich mit dem Zauberstab wedeln könnte, welche 3 Aufgaben würden Sie gerne aus Ihrem Portfolio entferne? Welche drei anderen Themen würden Sie gerne hinzunehmen?“
Meistens ist viel mehr möglich, als man sich vorher ausgemalt hat…