Glück und Wohlbefinden

Wir alle wollen glücklich sein und gleichzeitig ist klar, dass das nicht immer möglich ist. Glück kommt und geht in Wellen. Was aber können wir aktiv zur Steigerung unseres Wohlbefindens beitragen und wie können wir konstruktiv mit den Herausforderungen des Lebens umgehen?

Die Positive Psychologie beschäftigt sich mit diesen Fragen. Sie hat sich als eine Richtung der Psychologie zur systematischen Erforschung von psychologischen, sozialen und gesellschaftlichen Faktoren gelingenden Lebens Ende der 90er entwickelt. Als ihr „Urvater“ ist Martin Seligman zu benennen, der die für Wohlbefinden notwendigen Elemente in seinem PERMA-Modell aufzeigt.

Kerneigenschaften der Positiven Psychologie sind die wissenschaftliche Fundierung, die Wachstumsorientierung und der Fokus auf die Nutzung positiver Emotionen. Die negativen Aspekte des Lebens werden dabei als solche wahrgenommen und kommen in ihrer Funktion einer Lupe nah, denn negative Emotionen deuten auf unmittelbaren Veränderungsbedarf hin. Sie unterstützen uns dabei, in einem ausgewählten Feld der Wahrnehmung möglichst scharf zu sehen, etwas eingehend zu begutachten. Positive Emotionen hingegen zeigen an, dass wir unspezifisch auf dem richtigen Weg sind. Sie sind vergleichbar mit der Kamera einer Drohne: Details verschwimmen, ermöglicht wird jedoch das Erkennen von übergreifenden Mustern und Strukturen. Und sie säen Samen für Erfolg in Beruf und Privatleben. Das verdeutlicht Barbara Fredricksons in ihrer Broaden-and- Build-Theory.

Von Bedeutung für das eigene Glücksempfinden ist das Verhältnis positiver und negativer Erlebnisse und Emotionen, im Idealfall 3:1. Die Positive Psychologie hat herausgefunden, dass neben den genetischen Faktoren und den Lebensumständen zu 40 % absichtliche Aktivitäten unser Glücksempfinden bestimmen. Somit können wir durch den bewussten Einsatz verschiedener Strategien unser Wohlbefinden stark beeinflussen.

Ein weiterer Baustein für das Empfinden eines erfüllten Lebens ist das Wissen um die eigenen Charakterstärken und deren bewusster Einsatz. Der Einsatz individueller und kollektiver Stärken im beruflichen Zusammenhang zur „Gestaltung der Arbeit – Job-Crafting“ führt dazu, dass das Aufgabenprofil als motivierender und sinnerfüllter erlebt wird.

Meine Glückstrainings haben zum Ziel, Wahlmöglichkeiten aufzuzeigen. Ich rege dazu an, sich mit Fragen auseinanderzusetzen: Was führt dazu, dass ich positive Emotionen wie Glück oder Zufriedenheit empfinde? Welche Umstände sorgen dafür, dass ich intrinsisch und hoch motiviert bin? Wie kann ich meine Stärken entdecken, kultivieren und in mein Leben integrieren?

Glücklicher werden ganz ohne Zwang, im eigenen Tempo und immer eine bewusste Entscheidung voraussetzend.