Friedemann Schulz von Thun (4 Ohren, inneres Team)
Das Kommunikationsquadrat, auch als „Vier-Ohren-Modell” oder „Nachrichtenquadrat” bekannt, ist sicherlich Schulz von Thuns bekanntestes Modell. Es hat als Erklärungsansatz nicht an Bedeutung verloren, auch wenn es schon aus den 80er Jahren stammt.
Sobald ich als Mensch etwas von mir gebe, bin ich auf vierfache Weise wirksam. Jede meiner Äußerungen enthält, ob ich will oder nicht, vier Botschaften gleichzeitig:
Eine Äußerung entstammt dabei den „vier Schnäbeln” des Senders und trifft auf die „vier Ohren” des Empfängers. Sowohl Sender als auch Empfänger sind damit für die Qualität der Kommunikation verantwortlich.
Dadurch wird sehr deutlich, dass unmissverständliche Kommunikation einen Idealfall darstellt und nicht die Regel.
Ein weiteres Modell von Thuns ist das des Inneren Teams, hier betrachtet man die „Innenseite“ der Kommunikation genauer.
Wenn wir in uns hineinhören, finden wir dort selten nur eine einzige „Stimme”, die sich zu einer bestimmten Situation oder einem Thema zu Wort meldet. In der Regel stoßen wir vielmehr auf verschiedene innere Anteile, die sich selten einig sind und die alles daransetzen, auf unsere Kommunikation und unser Handeln Einfluss zu nehmen. Nur wenn ich im Inneren „alle beisammen” und vereint habe, kann ich nach außen hin klar, authentisch und situationsgemäß reagieren. Die Herausforderung besteht darin, die geeigneten Inneren Mitglieder zu einem gegebenen Problem zu identifizieren, zu Wort kommen zu lassen und in einer „Inneren Ratsversammlung” zur Zusammenarbeit zu bewegen.
Dabei gibt es, wie im richtigen Leben, auch Teammitglieder, die ständig im Vordergrund stehen und solche, die sich eher bedeckt halten und im Stillen ihre Arbeit tun. Je nach Situation kommen unterschiedliche Mitglieder zum Einsatz oder können auch bewusst dazu geholt werden.